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Zur Malerei von Florian Haas könnte man sagen: Ein Himmel ist ein Himmel, ist ein Himmel. Die Naturmotive seiner kleinformatigen Bilder sind für jeden Betrachter allgegenwärtig. Landschaft, Pilze, Himmel und Schnee. Sie sind seit Menschengedenken präsent und gehören zum Allgemeingut der Kunstgeschichte.
Und trotzdem gleicht kein Fliegenpilz dem anderen. Bei genauem Studium erschießt sich am Beispiel Fliegenpilz ein ganzer Kosmos von Erscheinungsformen und dies jenseits seiner psychoaktiven Wirkung und Kulturgeschichte, die vom römischen Mitraskult über das indische Soma bis zum Furor der Germanen reicht. Florian Haas hat in seiner Serie „70 Fliegenpilze“ den Pilz anthropomorphisiert in dem er seine Entwicklungsgeschichte von der Geburt bis zu seiner Verwesung nachgemalt hat worüber die Titel der Bilder wie „in Windeln“ oder „alter Sack“ ein bereden Beispiel gebend.
Die Motive seiner großformatigen Bilder sind entrückten Märchenwelten entlehnt. Die einzelnen Bildelemente verdichten sich darauf zu Allegorien, die sich auf die gesellschaftlichen Verhältnisse beziehen. Durch die kindlich anmutenden Parallelwelten des Künstlers zieht sich ein kaum wahrnehmbarer Riss, der darauf verweist, dass die Malerei für ihn nie Selbstzweck ist, sondern immer die Aneignung der Welt in kleinen Schritten.